Von Gott und der Welt
Zwinglis Schatten
Die 500 Jahre, die 2017 gefeiert werden, beziehen sich auf den Thesenanschlag Martin Luthers. Doch der war nicht der einzige Reformator. Die Reformation war ein europäisches Ereignis. In Zürich ist sie eng mit Huldrych Zwingli verbunden und hatte von Anfang an ein städtischeres, demokratisches Gepräge.
Kaum bekannt ist, dass Zwingli in Wien studierte. 1498-1502 war er an der Wiener Universität immatrikuliert. An diesem Wochenende kommt Zwingli nach Wien zurück, an die Orte seiner Jugend – wenn auch nur als Schatten seiner selbst. Der Künstler Gerry Hofstetter und der Reformationsbotschafter und Großmünsterpfarrrer Christoph Sigrist kommen mit ihren Lichtinstallationen (schattenwurfzwingli.ch) nach Wien. Das Projekt verbindet Ideen der Reformation mit der Biografie des Schweizer Reformators.
Am Sonntag nach dem ersten Mai geht es um die Arbeit. Das protestantische Arbeitsethos ist ja sprichwörtlich geworden. Doch wie steht es um die Arbeit, wenn zunehmend Computer und Roboter unsere Arbeit übernehmen? Das wird im Schatten Zwinglis diskutiert. Zu sehen und zu hören ist der Schattenwurf an diesem Sonntag in Wien in der Messe in der Jesuitenkirche im 1. Bezirk um 10:30 und in der Zwinglikirche in 1150 Wien abends um 19:00.
„Von Gott und der Welt“, die Kolumne von Michael Chalupka, erscheint jeden Samstag in der „Krone".