Um Kindern aus ärmsten Verhältnissen im Advent die Zeit bis Weihnachten zu verkürzen, entzündete man im ersten Haus der Diakonie jeden Abend eine Kerze an einem großen Wagenrad. Es waren die Straßenkinder des beginnenden Industriezeitalters, denen die Diakonie eine Zuflucht und eine Zukunft ermöglichte.
MK, 15, 20f.
Und sie führten ihn hinaus, dass sie ihn kreuzigten. Und zwangen einen, der vorüberging, Simon von Kyrene, der vom Feld kam, den Vater des Alexander und des Rufus, dass er ihm das Kreuz trage.
Lauter „Sozialfälle“ versammelten sich unter dem Adventkranz. Waisenkinder, Taschendiebe, Straßenkinder, Obdachlose, kleine Bettlerinnen. Es war noch dunkel, frühmorgens am ersten Advent des Jahres 1839, als der junge Erzieher und evangelische Theologe Johann Hinrich Wichern die erste Kerze an einem Wagenrad entzündete und damit die Tradition des Adventkranzes begründete.
Furcht und Sorge sind uns in diesen Tagen nicht fremd. Die Welt ist in keinem guten Zustand. Furcht aber auch Freude sind die beiden Schlüsselbegriffe der kommenden Adventszeit.
Es geht um die Burschen, mit den „denkbar schlechtesten Aussichten“ hat der Hamburger Pfarrer Johann Hinrich Wichern formuliert, als er im vorigen Jahrhundert in Hamburg das Rauhe Haus gründete, in dem Burschen aus den Elendsvierteln der Hafenstadt Schulbildung und eine Ausbildung erhielten. Dort ist auch der erste Adventkranz gehangen, der Teil der Lebensbildung war, den die Jugendlichen wussten auch nichts von den Festen im Jahreskreis.
Jeder kennt ihn: Den Kranz mit vier Kerzen, der uns in der hektischen Adventzeit daran erinnert, kurz einmal innezuhalten. Entstanden ist der Adventkranz im Jahr 1839 und sein Original sah völlig anders aus, als wir ihn heute kennen.
Der Adventkranz steht für die Tradition der Diakonie, niemanden als hoffnungslosen Fall abzutun. In der Adventzeit findet man den Diakonie-Kranz in Wien, Salzburg, Linz und Klagenfurt.