Von Gott und der Welt
Pokémon in der Kirche
Der Experte sieht auch kein Problem darin, dass zahlreiche virtuelle Monsterjäger in Kirchen oder auf Friedhöfen unterwegs sind. Es gäbe ja die Möglichkeit, Orte als unangemessen zu melden und aus dem Spiel entfernen zu lassen. Bei Pokémon Go seien "viele Kirchen Orte mit Energie, sogenannte Pokéstops", erläuterte er. Der unerwartete Besucherandrang biete aber auch Chancen. "Ob die Kirchengemeinden davon profitieren oder nicht, liegt auch an ihnen selbst", sagte der Theologe: "Wenn man sich einladend präsentiert!“ sei das von Vorteil.
Da sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt. Im Pfarrhof könnten Labestellen für ermattete Pokemonjäger aufgebaut werden, die vor lauter Jagdfieber zu essen und zu trinken vergessen. Kreative Pfarrer könnten die kleinen Monster in ihre Predigten einbauen und die Jungschar Pokémonjagdausflüge anbieten. Doch auch diese Mode wird wieder vergehen und die Kirchen werden weiter ihre alten bewährten Tugenden leben, - Kontemplation, Nächstenliebe und gelebte Gemeinschaft. So lange aber seien die kleinen virtuellen Monster und ihre höchstlebendigen Jäger herzlich willkommen.
„Von Gott und der Welt"
Die Kolumne von Michael Chalupka, erscheint jeden Samstag in der Kronenzeitung