Von Gott und der Welt
Getrennt an einem Tisch
Gemeinsam zu essen, zu trinken und zu beten stärkt das Zusammengehörigkeitsgefühl. Alle, die das tun, wissen, Jesus ist mitten unter ihnen, auch heute noch. Jesus hätte sich sicher nicht träumen lassen, welche Probleme die Kirchen mit diesem Zeichen der Gemeinschaft haben.
Was passiert da genau? Wird nur an Jesus erinnert? Ist er gegenwärtig? Wie ist er gegenwärtig? In der Gemeinschaft oder in Wein und Brot?
Über die Jahrhunderte sind sich Theologen über diesen Fragen in den Haaren gelegen und auf keinen grünen Zweig gekommen. Die Kirchen sind immer noch durch das Mahl der Einheit getrennt.
Der Vorschlag einer Öffnung, den die Deutsche Bischofskonferenz gemacht hat, wurde eben vom Vatikan auf die lange Bank geschoben.
Für die Eheleute, die sonst alles im Leben teilen, ist das eine große Belastung, für die Kirchen aber ebenso. Wie sollen sie glaubwürdig zur Gemeinschaft aufrufen, wenn sie selber es nicht schaffen, der Einladung Jesu an den Abendmahlstisch Folge zu leisten?
„Von Gott und der Welt“, die Kolumne von Michael Chalupka, erscheint jeden Samstag in der „Krone".