Von Gott und der Welt
An der Krippe
Ochs und Esel gibt es meistens, doch nicht immer. Auf den Philippinen findet sich im Stall schon mal ein Wasserbüffel, oder in Ghana gar ein Elefant. Die Weihnachtskrippe, wie sie Franz von Assisi im Jahre 1223 in Greccio mit lebenden Tieren und Menschen nachstellte ist der Weihnachtsbrauch geworden, der auf der ganzen Welt verbreitet ist. Auch dort wo kein Adventkranz und kein Christbaum die Wohnung schmückt ist eine Krippe zu finden.
Eines verbindet all diese Krippen. Sie lassen die Weihnachtsgeschichte in ihrem Alltag lebendig werden. In den wunderbar geschnitzten Tiroler Weihnachtskrippen tragen die Hirten, die Knechte und Mägde, die kommen um den Heiland zu sehen, Tracht. Auf den Philippinen kommen Fischer mit ihren geflochtenen Körben und Netzen zur Krippe. In Ghana sind es die Hirten der Zebus und die Frauen, die vom Wasserholen kommen.
Ob in Tirol, auf den Philippinen oder in Afrika, immer sind es die kleinen Leute, die zum Jesuskind kommen. Manchmal kommen sie in ihrer Arbeitskleidung, manchmal haben sie die Sonntagstracht an, dann aber auch nur das gute Gewand der armen Leute. Die Krippe lenkt den Blick auf die Armen, auf die, die sonst nie in den Blick kommen. Zu ihnen kommt Gott in dieser Heiligen Nacht. Selbst die drei Könige können Gott nirgendwo anders finden als bei den Armen.
„Von Gott und der Welt“, die Kolumne von Michael Chalupka, erscheint jeden Samstag in der „Krone".